Chronik der Knappenmusikkapelle Bad Häring

In unserer Zeit wühlt man gerne in alten Schriften und möchte nur allzu gerne wissen, wie es früher einmal war.

Deshalb erzählen wir nun wie alles begonnen hat:

        1. Fotografische Dokumentation 1858
1. Fotografische Dokumentation 1858

Die ersten Häringer Musikanten wurden erstmals im Jahr 1814 in der Ortschronik erwähnt, und sind so der Beweis dafür, dass bereits in diesem Jahre (wenn nicht früher) der Anfang für unsere heutige Knappenmusikkapelle gemacht wurde.

In das Jahr 1858 fällt die Gründung der Musikkapelle  als geschlossener Klangkörper. In der Bauernstube „Mara“ brachte Josef Gruber seinen Musikanten das Notenlesen bei.

Josef Walcher mit seiner Harmoniemusik im Jahr 1870
Josef Walcher mit seiner Harmoniemusik im Jahr 1870

Regimentsmusiker Josef Walcher übernahm 1867 die Stelle des Kapellmeisters, schaffte Noten, erstmals Uniformen  und Instrumente an. Er verstärkte seine Harmoniemusik durch das  Schlagwerk und gewann 1877 mit seinen wackeren 17 Musikanten einen friedlichen Wettstreit mit der Terfener Musikkapelle.

Josef Walcher jun. mit Musikkapelle 1896
Josef Walcher jun. mit Musikkapelle 1896

Im Jahr 1890 übernahm ein jüngerer Josef Walcher das Kapellmeisteramt.

Mit Johann Jöchl, der ab 1899 die Knappenmusiker dirigierte, ging ein Stern am Musikerhimmel unseres  Dorfes auf. Mit seinen Kompositionen brachte er neuen Schwung in die Musikkapelle und auch die Bevölkerung war begeistert. Heute noch wird sein bekannter Heimkehrermarsch alljährlich zum Jahresabschlusskonzert aufgeführt. Umso größer war die Trauer, als Johann Jöchl am 31.8.1920 verstarb.

Weindl als Kapellmeister
Weindl als Kapellmeister

So übernahm vorübergehend Andreas Weindl die verwaiste Kapellmeisterstelle. Da er noch viele andere Tätigkeiten in der  Gemeinde zu erfüllen hatte, folgte schon nach 18 Monaten, im Jahr 1922, Johann Walcher als neuer Kapellmeister. Da aber auch dieser nach 2 Jahren wegen gesundheitlichen Gründen die Kapelle verlassen musste, übernahm wiederum Andreas Weindl  bis 1950 das Amt.

inmitten seiner Musikkapelle Alois Weindl 1951
inmitten seiner Musikkapelle Alois Weindl 1951

Der Nachfolger von Weindl war Alois Lenzi. Nach 13 erfolgreichen Jahren übergab er jedoch seinen Platz an den Soloflügelhornisten Sebastian Egger (sen.).

Auch Kapellmeister Egger entschied nach 10 Jahren harter Aufbauarbeit den Taktstock an seinen Kapellmeisterstellvertreter Kurt Hechenberger zu übergeben. Der damalige Lehrer und Organist dirigierte die  Kapelle 3 Jahre lang und übergab schließlich sein Amt an Sebastian Egger (jun.). Nach einer Schallplattenaufnahme und zahlreichen Festakten übernahm der heutige Ehrenkapellmeister Johann Maier die musikalischen Geschicke des Knappenorchesters. In den 18 Jahren seines äußerst erfolgreichen Wirkens viel unter anderem eine weitere Tonträgerproduktion, das 175-Jahr-Jubiläum, etliche Wertungsspiele und der Bau des neuen Probelokales.

Das 200-Jahr-Jubiläum unter Kapellmeister Max Egger (2002 – 2014) und Obmann Hannes Laner feierten wir im Jahre 2014 gebührend mit der Veranstaltung des Unterinntaler Bezirksmusikfestes. So sind wir schon wieder in der Realität angelangt und können uns nun stolz nach über 200 jährigem Bestehen unter Obmann Michael Egger mit 65 Musikanten, darunter 22 Musikantinnen, 4 Marketenderinnen und unserem Kapellmeister Markus Egger, der seit dem Jahr 2017 die Kapelle führt, präsentieren.

Glück auf!